17. Mai 2021

Austausch im FESH-Beirat

KIEL. Beim Treffen des FESH-Beirates am 17.5.2021 tauschten sich Vertreter:innen aus Energiewirtschaft, Logistikbranche, Wissenschaft, kommunale Institutionen sowie Umwelt- und Naturschutzverbänden mit den Projektpartnern aus.

 

Akzeptanz – wichtiger Faktor für Forschungsprojekte

„Der kontinuierliche Austausch mit den vom Feldversuch betroffenen Interessengruppen ist uns wichtig, damit das Projekt zu Ergebnissen kommt, die von einer breiten gesellschaftlichen Basis getragen werden“, erklärt Johannes Grützner, Abteilungsleiter im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft Umwelt, Natur und Digitalisierung. „Die Reduktion von Treibhausgasemissionen mit technologieoffenen Lösungen im Verkehrsbereich ist ein wesentliches Ziel, aber auch eine komplexe Aufgabe. Die Gespräche mit Vertretern aus Forschung, Unternehmen und Verbänden sind für uns daher von zentraler Bedeutung“, ergänzt Michael Pirschel, Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus. Der FESH-Beirat tagt daher halbjährlich zu den aktuellen Entwicklungen im Projekt und diskutiert praxisrelevante Fragestellungen.

 

Hoher Erklärungsbedarf für neue Technologien

Ein Schwerpunkt diesmal: die Akzeptanzforschung. Sie ist Teil der wissenschaftliche Begleitforschung, die im Projekt FESH Fragen zu Technologie, Ökologie und Ökonomie des eHighway untersucht. „Neben direkten Rückmeldungen ermitteln wir anhand von Medienanalysen, Interviews und Umfragen sowie Workshops ein umfassendes Bild über die aktuelle Einstellung der Befragten gegenüber dem Projekt“, erklärt Dr. Ilona Kryl, von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, einem der FESH-Forschungspartner. Aus den Auswertungen lassen sich auch Ansätze ermitteln, wie die Akzeptanz erhöht werden kann. Forschungsprojekte wie der Feldversuch eHighway-Schleswig-Holstein (FESH) beschäftigen sich oft mit Techniken und Themen, die anfangs in der breiten Öffentlichkeit noch nicht bekannt sind. Daraus ergibt sich ein hoher Erklärungsbedarf. Durch den direkten Austausch im Beirat ebenso wie durch die Ergebnisse der Akzeptanzforschung ergeben sich differenzierte Ansätze, um auf berechtigte Anliegen einzugehen und so die Akzeptanz zu erhöhen.

 

Übergreifende Begleitforschung

Im Beirat stellt Dr. Uta Burghard vom Fraunhofer ISI die wissenschaftliche Begleitforschung zu allen drei deutschen eHighway-Projekten (FESH, ELISA in Hessen und eWayBW in Baden-Württemberg) vor. Erkenntnisse aus diesen Projekten werden im übergreifenden Projekt BOLD (Begleitforschung Oberleitungs-Lkw Deutschland) zusammengeführt, das neben dem Schwerpunkt Akzeptanz auch einen Fokus auf Umweltwirkungen legt. „So können wir ermitteln, welche übergreifenden Fragestellungen für alle Projekte relevant sind und von allen Partnern zusammen bewegt werden sollten“, erklärt Burghard und zeigt auf, welche Herausforderungen es für die Akzeptanz gibt und welch unterschiedlichen Informationsbedarf und -interessen beispielsweise Speditionen, die Öffentlichkeit und direkt betroffene Anwohner:innen oder Rettungsdienste wie Polizei und Feuerwehr haben.

Die Ergebnisse der Akzeptanzforschung gehen in die laufende Arbeit des Projektes FESH ein. So werden beispielsweise regelmäßig die FAQs erweitert, um sowohl grundlegende Fragen als auch tiefergehenden Informationsbedarf zu decken.

Interessierte können gern jederzeit an der kontinuierlichen Online-Umfrage durch die Friedrich-Schiller-Universität Jena teilnehmen.