Weitere eHighway-Strecken
In Deutschland wurden drei Feldversuche mit eHighway-Teststrecken betrieben. Neben Schleswig-Holstein wurde auch in Hessen und Baden-Württemberg ein solcher Testbetrieb durchgeführt. Die drei Feldversuche grenzten sich jeweils durch ihre Streckenführung und individuellen Untersuchungsschwerpunkte voneinander ab.
ELISA
Die Teststrecke ELISA in Hessen verbindet innerhalb der Metropolregion Rhein-Main die Oberzentren Frankfurt am Main und Darmstadt. Die Inbetriebnahme der Oberleitungsstrecke erfolgte in 2019 in beiden Fahrtrichtungen auf einer Länge von 5 km. Nach einer einseitigen Verlängerung der Anlage stehen seit Juli 2023 in Fahrtrichtung Süden durchgehende 12 km Oberleitungen zur Verfügung, die von insgesamt elf O-Lkw verschiedener Speditionen genutzt wurden. Die Teststrecke ELISA liegt auf einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung im europäischen Fernverkehrsnetz. Insbesondere die Anbindung an die Cargo City Süd des Frankfurter Flughafens sowie das Gewerbegebiet Darmstadt-Nord machen die Strecke zu einer interessanten Verbindung für den Güterverkehr. Die ausgewählte Strecke hat daher ein hohes Potenzial für den Einsatz von oberleitungsgebundenen schweren Nutzfahrzeugen und sorgte für eine hohe Sichtbarkeit des Projekts in der Logistikbranche und der allgemeinen Öffentlichkeit.
eWayBW
Die Teststrecke eWayBW in Baden-Württemberg ist ein weiteres Pilotprojekt zur Erforschung von elektrisch betriebenen Oberleitungs-LKW in Deutschland. Da dieses Pilotprojekt nicht auf einer Autobahn, sondern auf der Bundesstraße B 462 zwischen Kuppenheim und Gernsbach-Obertsrot stattfand, wurde die Bezeichnung eHighway zu eWay abgeändert. Auf dieser Strecke fanden durch die ansässigen Papierfabriken regelmäßige Shuttlefahrten statt. Fünf Oberleitungs-Hybrid-LKW waren hier im Einsatz. Durch die besonderen örtlichen Gegebenheiten wurde die Oberleitungsstrecke beidseitig in zwei Abschnitte aufgeteilt. In einer dreijährigen Pilotphase wurde der Betrieb von Oberleitungs-Hybrid-Lkw untersucht. Eine wissenschaftliche Forschung begleitete das Projekt. Neben den Oberleitungs-Lkw wurden auf dieser Strecke weitere Antriebe wie Elektro-Lkw getestet.