Verkehrswirtschaftliche und transportlogistische Effekte
Hochschule Heilbronn: Kompetenzzentrum LOGWERT, Prof. Dr.-Ing. Raoul Daniel Zöllner
Für die wirtschaftliche Bewertung des Einsatzes von Oberleitungs-Lkw wurde eine Untersuchungssystematik entwickelt, um die im Feldversuch erhobenen Daten (u. a. Fahrtverlauf und -dauer, Geschwindigkeitsprofil, Zuladung, Verbrauch und Antriebsart) zu analysieren. Darauf aufbauend wurde ein Rechenschema entwickelt, das Spediteuren ermöglicht, die Nutzung herkömmlicher Lkw und Oberleitungs-Lkw für ihre logistischen Anwendungsfälle zu vergleichen. Zum einen kann es Transportunternehmen als strategisches Instrument bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge dienen. Zum anderen hilft es Disponenten als operatives Instrument bei der Entscheidung, welches Fahrzeug für welchen Auftrag eingesetzt wird.
Grundlagen
Als Grundstein der Untersuchungen diente eine methodische Weiterentwicklung der konventionellen Fahrzeugkostenrechnung. Es wurden bisherige Bewertungsmodelle der Forschung zu Electric Road Systems (ERS) und Oberleitungs-Hybrid-Lkw (u. a. Roadmap OH-Lkw, CollERS und StratON) berücksichtigt. Ansatzpunkt der angewandten Bewertungsmethodik war eine Verknüpfung von Fahrzeugkosten- und Lebenszyklusrechnung. Die Bewertungsmethodik wurde auf die Fahrzeuge der Teststrecke angewendet und ließ sich für eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung auf andere Strecken und Ausbauszenarien übertragen.
Ziele
Bis zum Ende des Feldversuches wurden verschiedene Messsysteme
u. a. die hierzu notwendigen Fahrzeugdaten, z. B. Strom- und Dieselkraftstoff-Verbrauchsdaten aufgenommen. Für eine Auswertung und Bilanzierung wurden diese Daten als Basis genutzt und durch Einsatz- und Vorhaltekosten der Fahrzeuge ergänzt. Ziel war es, eine Vergleichbarkeit in der Kostenrechnung durch jeweils einen Stunden- und Kilometersatz von herkömmlichen Lkw und Oberleitungs-Hybrid-Lkw herzustellen.