12. April 2021

Wartungsarbeiten und Messinstrumente installiert

EHIGHWAY. Vom 12. bis 22. April 2021 kontrolliert das Projekt bei regulären Wartungsarbeiten unter anderem wieder die Funktionsfähigkeit des Kettenwerks der Oberleitung, der Masten und Schaltschränke.

Michael Brand von der Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH (FuE-Zentrum) ist zuständig für die Koordination der Begleitforschungen des Projektes in Schleswig-Holstein. Er nutzt die Streckensperrung, um für die Forschungspartner neue Messinstrumente an der Strecke anzubauen und bestehende Systeme zu überprüfen.

„Die TU Dresden benötigt spezielle Reflektoren an der Oberleitung, damit ein System zur Windabtriebsmessung in Betrieb genommen werden kann“, nennt er ein Beispiel. Untersucht wird damit, ob das Kettenwerk auch bei starkem Wind oder Böen innerhalb der Toleranzen bleibt. Dies ist insbesondere im Zusammenspiel mit dem Stromabnehmer der OH-LKW wichtig, damit die Fahrzeuge jederzeit zuverlässig mit Energie versorgt werden.

Diesmal wird zudem ein System zur Lageerfassung der Deckenstromschienen installiert. Auf freier Strecke wird die Oberleitung als sogenannte Hochkette über der Fahrbahn geführt. Bei niedrigen Bauwerken wie zum Beispiel Brücken kann diese Bauform dazu führen, dass die lichte Durchfahrtshöhe von mindesten 4,50 m nicht eingehalten werden kann. Einen Lösungsansatz bilden Deckenstromschienen, bei denen der Fahrdraht nicht von einem Tragseil, sondern von einem Aluminiumprofil geführt wird. „Die Deckenstromschienen werden gleitend gelagert, dennoch beeinflussen sie und ihre Lagerung das Bewegungsverhalten des ansonsten frei aufgehängten Fahrdrahts“, erklärt Brand. Mit den jetzt installierten Sensoren wollen die Projektpartner erstmals über einen längeren Zeitraum ermitteln, welche Auswirkungen sich dadurch auf das Gesamtsystem ergeben.

Außerdem wird ein System zur LKW-Identifikation installiert, um zu protokollieren, wann genau die OH-LKW-Teststrecke befahren wird. „Diese Daten nutzen unsere Forschungspartner beispielsweise, um zeitlich relevante Wind- und Wetterdaten in ihre Analysen einfließen zu lassen“, so Brand.